Monthly Archives: Januar 2020

Geisha mit Bus in Kyoto

Von Lust und Frust des Pendelns

Kennt Ihr diesen Moment, wenn biedere Geschäftsmänner sich in mordlustige Zombies verwandeln? Wenn freundliche Damen in Flatterröcken plötzlich zu Vodoo-Hexen mutieren? Wenn wohlerzogene junge Menschen auf einmal schlimmer fluchen als ein Zuhälter? Wenn sich wildfremde Leute in minutenschnelle zu einem Kollektiv verschwören, das nur ein Ansinnen kennt: Rache! Das ist der Moment, in dem wahlweise ein Stau im Radio angekündigt oder eine Zugverspätung durchgegeben wird. Willkommen in der wunderbaren Welt der … Pendler!

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Einfahrt in den Containerhafen Algeciras

Vom Suez bis nach Hamburg – Mein Frachtschiff-Tagebuch Teil 2

Nach dem Suez-Kanal heißt es für die nächsten Tage wieder Wasser, Wasser, Wasser. Mehr ist nicht zu sehen. Zu spüren ist dagegen, dass es merklich kühler ist, so ohne heißen Wüstenwind. Es ist Sonntag, Tag Nummer 16 für mich, und während die Offiziere frei haben, putzt der Rest der Mannschaft das Schiff. Dem roten Sand Ägyptens wird mit dem Kärcher zu Leibe gerückt. So weit das geht jedenfalls, die rot gepuderten Containertürme müssen Wind und Regen in den nächsten Tagen vom Sand befreien, da kommt keiner ran. Während wir irgendwo vor Libyen unterwegs sind, habe ich zum ersten Mal auf dieser Reise ein kleines bisschen Langeweile. 

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CMA CGM Kerguelen

Mit dem Containerschiff um die halbe Welt – Mein Frachtschiff-Tagebuch Teil 1

Als ich im Nieselregen in Singapur am Kai stehe und nach oben blicke, muss ich leicht hysterisch lachen. Ich wusste, dass das Schiff groß sein wird. Aber „groß“ ist relativ. Und das hier ist relativ groß. 400 Meter lang, die Brücke befindet sich ungefähr 50 Meter über dem Meeresspiegel. Ich komme mir winzig vor. Erst recht, weil ich zwischen diesem riesigen Schiff und den noch größeren Kränen stehe, die es beladen. Und streng genommen darf ich hier gar nicht stehen. 

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Kämpfer zu Beginn eines Sumo-Kampfes

7 1/2 Lektionen fürs Leben, die ich beim Sumo gelernt habe

Ziemlich genau neun Stunden. So lange habe ich mehr oder weniger nackten Männern beim Ringen zugeschaut, denn so lange dauert ein Turniertag beim Sumo. Neun Stunden sind eine Menge Zeit, um über das zu philosophieren, was sich da unten im Ring abspielt. Vor allem während der ersten Tageshälfte, wenn das Stadion nach fast leer ist, während im Ring der Nachwuchs kämpft. Voll wird es erst am Nachmittag, wenn die Profis einziehen. Und so kam es, dass ich nicht umhin kam, festzustellen, dass im Sumo viele wertvolle Lektionen fürs Leben versteckt sind.

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